Chat Protokoll Trendbegriff für (neue) Geschäftsmodelle oder Indiz für gesellschaftlichen Wandel?

 

4. April 2014 – 13:48
14:00 – 15:00 Uhr Trendbegriff für (neue) Geschäftsmodelle oder Indiz für gesellschaftlichen Wandel? Referent: Tom Hansing Moderation: Wolfhart Hildebrandt
admin
4. April 2014 – 13:49
admin
4. April 2014 – 13:51
Wir beginnen gleich.
4. April 2014 – 13:56
Herr Hansing?
admin
4. April 2014 – 13:57
Wir warten auf den Referenten.
admin
4. April 2014 – 13:58
Er kommt bestimmt gleich.
4. April 2014 – 13:58
Schönen guten tag!
4. April 2014 – 13:58
Ja…wir können gerne starten. Ich bin Tom Hansing
4. April 2014 – 13:59
@Gast_351: Sind Sie Herr Hansing?
admin
4. April 2014 – 14:00
Über dem Eingabefeld ist ein kleines Feld links mit Gast 351 das Sie löschen können und Ihren Namen eintragen.
4. April 2014 – 14:00
Herr Hildebrandt?
4. April 2014 – 14:01
so
4. April 2014 – 14:01
jetzt?
4. April 2014 – 14:01
4. April 2014 – 14:01
Wunderbar!
4. April 2014 – 14:01
Mein Name ist Wolfhart Hildebrandt, ich bin der Moderator dieses Chats
4. April 2014 – 14:01
Ich begrüße Sie, Herrn Hansing, ganz herzlich als Referent dieses Chats.
4. April 2014 – 14:02
Herzlichen Dank für die Einladung!
4. April 2014 – 14:02
Und ich begrüße Sie, liebe Gäste, schön, dass Sie dabei sind.
4. April 2014 – 14:02
Hallo zusammen.
4. April 2014 – 14:02
Diesen Chat können Sie später wie immer nachlesen.
4. April 2014 – 14:02
Lieber Herr Hansing, stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch bitte kurz vor.
4. April 2014 – 14:03
http://www.velogistics.net ist eine Plattform zum gegenseitigen ausborgen von Lastenrädern und eher mein “Hobby”, als ein Unternehmen.
4. April 2014 – 14:03
Ich arbeite für die Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis aus München.
4. April 2014 – 14:04
Wie sind Sie zur Shareconomy gekommen?
4. April 2014 – 14:05
Im Rahmen meiner Arbeit (ich bin Berater für Offene Werkstätten und vergleichbare Projekte) komme ich viel in Kontakt mit Akteuren aus der Shareconomy. Tauschen-Teilen sind Leitmotive einer Bewegung, die mit dem Begriff “Commonismus” beschrieben werden könnten.
4. April 2014 – 14:06
abgeleitet von COMMONS .. also Allmendegütern
4. April 2014 – 14:07
Und wie kamen Sie auf die Idee Lastfahrräder zu sharen?
4. April 2014 – 14:07
Wir unterhalten die Wissensallmendeplattform http://www.werkstatt-lastenrad.de und unterstützen Initiativen dabei ihre eigenen Transportgefährte zu bauen.
4. April 2014 – 14:08
die bieten Sie dann an?
4. April 2014 – 14:08
Dabei haben wir festgestellt, dass viele Gruppen bereit sind ihre Gefährte auch anderen zur Verfügung zu stellen, es aber eben keine zentrale Anlaufstelle dafür gibt.
4. April 2014 – 14:09
Nein…die privat betriebene velogistics.net-Seite ist ein Instrument, um allen (also gemeinnützigen Körperschaften wie Vereinen z.B.) aber auch Privatleuten und Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu geben, ihre transporträder zu verleihen … gerne auch “für umme”
4. April 2014 – 14:10
Ist also die zentrale Anlaufstelle Voraussetzung für Shareconomy-Prozesse?
4. April 2014 – 14:10
Lastenräder sind die Alternative für das KFZ in der Großstadt
admin
4. April 2014 – 14:10
Bitte immer Fragen stellen.
4. April 2014 – 14:12
Dank Internet und Smartphone können diese Sharingangebote schnell und flexibel genutzt werden … je zerstreuter die Angebote, desto schwieriger eine “kritische Masse” an Angeboten zu schaffen .. also ja
4. April 2014 – 14:12
Die vielen Sharingplattformen für Güter wie gnibble, frents und co werden sicher irgendwann, irgendwie fusionieren … indem META-Suchen dafür programmiert werden z.B.
4. April 2014 – 14:13
Können Sie Ihre Thesen bitte erläutern?
4. April 2014 – 14:16
Zu I: Wir sind so sozialisiert,dass es normal erscheint alles dran zu setzen einen möglichst hohen Bildungsabschluss zu erwerben, einen möglichst tollen Job zu machen anschließend (gerne mit 60h +/ Woche), viel Geld zu verdienen, viele tolle Sachen davon kaufen zu können… und merken dabei nicht, dass wir kaum Zeit haben für wesentlichere Dinge, die das Menschsein ausmachen …
4. April 2014 – 14:17
stimmt leider
4. April 2014 – 14:18
Was ist ein gutes Leben? Viel Geld? Statussysmbole wie dicke Autos, Häuser etc. anhäufen, um andere zu beeindrucken? Weniger besitzen, dafür mehr Zugang (zu Dingen und Prozessen) scheint da eine Art Pfad zu sein, den etliche beginnen zu beschreiten
4. April 2014 – 14:19
Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass “green economy” in der Lage wäre den Wahnwitz unserer Welt zu beseitigen … Postwachstumsstrategien hingegen schon eher.
4. April 2014 – 14:19
Nicht grünes, nachhaltiges Wachstum, sondern Reduktion
4. April 2014 – 14:20
Umverteilung?
4. April 2014 – 14:20
Ein erstaunlicher Effekt (auch bei Sharing-Modellen) sind sog. Re-Bound-Effekte
4. April 2014 – 14:20
Postwachstum heißt aber auch, es muss einen weg aus dem Wachtumswahnsinn geben.
4. April 2014 – 14:21
Re-Bound-Effekte??
admin
4. April 2014 – 14:21
Was sind sog. Re-Bound-Effekte?
4. April 2014 – 14:21
Ja, wenn das Leitmotiv Wachstum um jeden Preis einmal aufgelöst ist, dann wird Platz frei für neue Lebensweisen.
4. April 2014 – 14:22
löst es sich auf, bedeutet das nicht weltuntergang?
4. April 2014 – 14:23
Ein Beispiel für Rebound-Effekte: Durch Carsharing werden z.B. jüngere Menschen, die eigentlich das auto als Statussymbol und “must have” schon längst überwunden hatten, dazu angeregt auch die Strecken mit dem KFZ zurückzulegen, die Zu Fuß oder mit dem Rad genauso zu bewältigen sind. Der monetäre Einsparungseffekt bewirkt also, dass diese ersparnis gleich wieder eingesetzt wird in “mehr
4. April 2014 – 14:25
@Gast_269: Weshalb sollte das so sein? Solidarische Formen von Ökonomie werden auf verschiedenste arten erprobt … z.B. in Form von solidarischer Landwirtschaft (als Beispiel) … es geht dabei nicht mehr um möglichst hohe Rendite, sondern um die Befriedigung tatsächlicher, menschlicher Bedürfnisse…auch indem Risiken geteilt werden und nicht nur Gewinne
4. April 2014 – 14:26
CSA: Community Supportet Agriculture ist der Begriff dafür. Viele Haushalte tun sich zusammen und finanzieren den Landwirt.
4. April 2014 – 14:27
Können Sie uns eine Web-Site sagen, auf der man solche Aktivitäten finden kann?
4. April 2014 – 14:27
Der Landwirt erhällt planungssicherheit, die Haushalte sind an den entscheidungsprozessen beteiligt, arbeiten z.T. auf den Höfen mit und bekommen auch was von der Ernte .. egal wie gut oder schlecht diese ausfällt
4. April 2014 – 14:28
4. April 2014 – 14:29
Danke, machen Sie mit Ihren Thesen weiter?
4. April 2014 – 14:29
zu unterscheiden von Konzepten, wie beispielsweise: http://www.meine-ernte.de/startseite.html
4. April 2014 – 14:29
O.K. …zu II
4. April 2014 – 14:30
Wenn ich beispielsweise mein Lastenrad share und nicht vermiete, dann bin ich darauf angewiesen, dass mein Gegenüber die dinge ähnlich wertschätzt, wie ich
4. April 2014 – 14:30
wenn ich das Risiko nicht mit Geld abfedern will, dann muss ich Vertrauen investieren …
4. April 2014 – 14:31
Durch die Transparenz vieler Sharing-Angebote .. also die Mäöglichkeit Beteiligte zu bewerten etc., kann ich darauf bauen, dass dieses Vertrauen nicht missbraucht wird.
4. April 2014 – 14:32
Vertrauen wird zur “Währung”
4. April 2014 – 14:34
diese kann ich aber nur einsetzen, wenn ich mich in Gemeinschaften bewege, in denen Vertrauen auch was zählt. Wenn also echtes Sharing (und nicht vermieten gegen Geld) wichtiger werden wird in Zukunft, dann ist der kompetente Umgang mit den Menschen in den Gemeinschaften ein wichtiger Aspekt. Wir müssen also lernen in unseren sozialen Interaktionen offener und zuverlässiger zu werden sozusagen
4. April 2014 – 14:35
Wie kommen wir dahin?
4. April 2014 – 14:35
Grta Taubert hat kürzlich das Buch “Apokalypse jetzt” herausgebracht … ein Selbstversuch für das Leben “nach dem Kollaps” … eine Kernerkenntnis dieses einjährigen versuchs sich in Sharing-Prozessen, Selbstversorgung und eigenarbeit am Leben zu halten ist: Gemeinschaften sind der Schlüssel
4. April 2014 – 14:36
indem wir “üben”! Jede/r trägt die Keimlinge der vermentlich “alternativen Kultur” in sich…probiert ein aktives handeln in diesen Kontexten nicht aus.
4. April 2014 – 14:37
Also mehr Mut: Geh doch mal zum Nachbarn, wenn Du eine Leiter brauchst und leihe sie Dir aus
4. April 2014 – 14:37
Der gibt sie mir nicht!
4. April 2014 – 14:38
Viele interagieren nicht mit ihrer sozialen Umwelt in Sachen geben-nehmen, denn Geld kann ja alles regeln und vermentlich alle auch darauf eingestimmt sind. Wenn gemeinschaftlich down-gesized wird, dann verliert das Geld seine Macht und die sozialen Kompetenzen die innerhalb menschlicher Interaktion notwendig sind, werden wichtiger.
4. April 2014 – 14:38
@Gast_269: Frag doch erstmal
4. April 2014 – 14:39
Hab ich schon
4. April 2014 – 14:39
und kleb Dir als erstes mal diese Klebis an die Tür oder den Briefkasten…denn vertrauen muss immer erstmal “verschenkt” werden. Mach den anfang: http://www.pumpipumpe.ch/old/
4. April 2014 – 14:40
Aber das ist sehr richtig, was sie schreiben, vielen Dank
4. April 2014 – 14:40
OK, These 3?
4. April 2014 – 14:40
Ja bitte.
4. April 2014 – 14:40
Hart gesagt: Change by Design or by desaster? Letzteres!
4. April 2014 – 14:41
Im Prinzip sind wir alle zu faul unser Wissen und wollen auch einzusetzen…wir brauchen den Zwang der Umstände!
4. April 2014 – 14:43
Erst wenn die Versuche auch die letzten Lebensbereiche marktförmig, kapitalistisch zu durchdringen unsere Gesellschaft so stark erodieren, dass sie droht zu bersten, dann werden Tauschen/Teilen und gemeinsam Nutzen und Pflegen die Bedeutung erhalten, die sie eigentlich brauchen
4. April 2014 – 14:43
Wir müssen also beim Desaster etwas nachhelfen?
4. April 2014 – 14:43
Nein, das kommt von selbst
4. April 2014 – 14:44
Shareholder-value und die Bequemlichkeit werden dafür sorgen, dass wir schneller spüren, warum der westliche Lebensstil kein tragfähiges Modell für unseren Planeten ist, als und lieb ist.
4. April 2014 – 14:44
Wo kommt denn heute schon die Motivation her andere Konzepte zu leben.
4. April 2014 – 14:46
Das Hamsterrad der kapitalistisch geprägten Verwertungslogik hinterläßt bei vielen Menschen sowas wie SINNLEERE … die Hinwendung zu anderen Lebensweisen kann als Übung/Praxis/Test eines “anderen Lebens” verstanden werden.
4. April 2014 – 14:46
Wenn ich beispielsweise etwas genügsamer werde und nicht so maßlos viel Schrott kaufen (muss), dann komme ich ggf. mit etwas weniger Geld aus, muss etwas weniger arbeiten und habe dafür etwas mehr Zeit für die dinge, die ich wirklcih machen/erleben/fühlen will
4. April 2014 – 14:47
Aber Provokativ gesagt, nutzt die Shareconomy diesen Umstand aus und führt es wieder in kapitalistische Bahnen.
4. April 2014 – 14:47
Sinn und der wunsch Wirksamkeit des eigenen Tuns zu erleben sind starke Motivatoren
4. April 2014 – 14:48
AirBNB sind wunderbare beispiele dafür
4. April 2014 – 14:48
Das stimmt, geld aber auch
4. April 2014 – 14:48
Geld ist sinnfrei
4. April 2014 – 14:48
aber nicht motivationsfrei
4. April 2014 – 14:48
nur durch das, was Menschen daraus/damit machen entsteht Sinn (oder kann entstehen)
4. April 2014 – 14:49
OK
4. April 2014 – 14:49
doch…das Tauschmedium Geld hat keine eigene Motivation
admin
4. April 2014 – 14:49
Noch einmal Fragen bitte.
4. April 2014 – 14:50
Können Sie hierauf noch kurz eingehen: Aber Provokativ gesagt, nutzt die Shareconomy diesen Umstand aus und führt es wieder in kapitalistische Bahnen.
4. April 2014 – 14:51
Viele Akteure versuchen dies jedenfalls: Sharing ist hipp und wird als “neuer Vertriebsweg” aufgefasst … in sofern stimmt dieser Ausspruch leider zu oft.
4. April 2014 – 14:51
Sharing als Geisteshaltung aber läßt sich von Sharing-Geschäftsmodellen sehr wohl unterscheiden
4. April 2014 – 14:52
ein paar links für eigene Vertiefung:
4. April 2014 – 14:52
können die auch überleben?
admin
4. April 2014 – 14:52
Wir kommen zum Ende.
4. April 2014 – 14:53
Esoterisch ausgedrückt: Der Geist bestimmt die Materie … nicht umgekehrt
4. April 2014 – 14:53
OK; Lieber Herr Hansing, das war sehr interessant, vielen Dank.
admin
4. April 2014 – 14:53
4. April 2014 – 14:54
Vielen Dank auch an unere Gäste für die intensive Teilnahme.
4. April 2014 – 14:54
vielen Dank … schön wars!
4. April 2014 – 14:54
Diesen Chat können Sie in Kürze wie immer nachlesen.
admin
4. April 2014 – 14:54
Wir brauchen jetzt ein paar Minuten Pause um den nächsten Chat vorzubereiten.
4. April 2014 – 14:54
Vielen dank, das war bis jetzt der beste chat.