Best Of Best Practice für Open Enterprises Chat-Protokoll 26.4.2013

Hallo Herr Hildebrandt

Auf von meiner Seite ein herzliches Willkommen. Mein Name ist Alexander Aschikhin, Partner der Innovationsberatung Insight Innovation GmbH und der Referent für die kommende Stunde,

Sehr gerne. Wobei die Probleme auch in einem allgemeinen Unternehmenskontext gültig sind.

Die zentrale Ausrichtung von Open Enterprises ist Innovation.

Betrachtet man jedoch die “Innovation Value Chain”, also den Prozess hin zu einem neuen Produkt oder einer Dienstleistung, so können dabei bereits kleine Störungen zu erheblichen Problemen, sogenannten “Innovation Bottlenecks” führen

Das kann für ein Unternehmen, dessen Existenz von Innovationsprozessen entscheidend geprägt ist, zu erheblichen Schwierigkeiten führen

Jedes Unternehmen braucht ein klares Framework, nach dem es sich seinem Innovationsprozess nähern und diesen untersuchen kann.

Gerne. Man kann sich darunter einen Begriffsrahmen, also ein Modell oder ein System vorstellen.

Es hilft dabei, zunächst abstrakten Prozessen ein klare Struktur zu geben, und diese anhand vordefinierter Begriffe zu beschreiben.

Ein Innovationsprozess, mit all den Akteuren, Units, Handlungen, Entscheidungen, usw. ist ein gutes Beispiel

Das Framework, das ich auf Folie 6 der Präsentation einführe, ist da ein gutes Beispiel.

Es gibt uns einen Weg durch den Innovationsprozess an die Hand, die “Innovation Value Chain”, und erlaubt uns so, diese Begriffe auf den eigenen Unternehmensalltag anzuwenden

Sehr gerne. Die Begriffe entsprechen den einzelnen Erstellungsstufen im Innovationsprozess

Zunächst geht es darum, einen Pool an Ideen zu sammeln, wobei die Quellen unerheblich sind – Mitarbeiter, Partner, Konkurrenten etc

Nr 1 ist dabei zu verstehen als die Schaffung von Voraussetzungen für die Sammlung von Ideen

Bei Schritt 2 werden diese formuliert und gesammelt.

Meetings, Brainstorming-Sessions, Feedbackgespräche, Ideenwettbewerbe usw können dafür der Rahmen sein

Sind Ideen generiert, müssen diese natürlich einem Auswahlprozess unterworfen werden. Gibt es dafür ein Komitee, ein Gremium, einen Beauftragten usw.?

Ausgewählte Ideen werden jedoch nicht von alleine zur Marktreife heranwachsen. Dafür sieht der 4. Schritt, “Developing Ideas”, deren konzentrierte Entwicklung vor.

Diese kann in gesonderten Projekten, speziellen Inkubatoren, Spin-Offs usw geschehen

Schließlich geht es darum, die aus den Ideen entstandenen Produkte zu verbreiten.

Das Hauptproblem ist interessanterweise gar nicht der Flaschenhals, der entstehen kann, wenn einer der Schritte der Innovation Value Chain ignoriert, oder schlecht ausgeführt wird, sondern seine Wirkung auf die restlichen Prozessschritte

Ein Unternehmen, das miserabel darin ist, Einflüsse von außen in Ideen umzuwandeln, kann beliebig viele Ressourcen in den Auswahlprozess oder die Produkterstellung stecken, es wird keine neuartigen Produkte vorweisen können

Was natürlich zu Verschwendung, vor allem aber zu Frustrationen bei allen Beteiligten führt und den Gesamtprozess dabei signifikant beschädigt

Somit ist es essentiell, nicht nur den Flaschenhals zu identifizieren (siehe Folie 7), sondern auch die restlichen Prozessschritte daran anzupassen

Wobei an dieser Stelle eine zentrale Frage gestellt werden sollte:

Was hat dieses Framework mit Open Enterprise zu tun?

Schließlich beschreibt es einen Innovationsprozess beliebiger Form.

Diese Framework und der Flaschenhals-Begriff ist aber in meinen Augen gut geeignet, die Vorzüge von Open Enterprise gerade in diesem Kontext zu beschreiben.

Die Öffnung der Innovationsprozesse im Open-Enterprise-Umfeld bietet geeignete Mittel, um den Flaschenhals zu beseitigen

Es gibt zahlreiche Tools, die einem eine neue Perspektive auf den Innovationsprozess und die beteiligten Akteure bieten können

Etwa der Business Model Canvas, Customer Journey Maps etc.

Gerne. Dabei betrachtet man die Erfahrungen, die ein Kunde bei der Produktnutzung sammelt

Bei der hybriden Innovation werden zwei zunächst unterschiedliche Produktkategorien kombiniert, um einen großen Bereich der Kundenerfahrungen abzudecken und so einen Mehrwert zu schaffen

Das Beispiel beschreibt die Zusammenarbeit zwischen Nike und Kinect

Dabei kooperiert Nike, ein Sportartikelhersteller, mit Microsoft und deren Kinect-Produkt

Dabei können Sportübungen von Nike-Artikeln erfasst und über die Spielekonsole mit Kinect-Bewegungsssensor hochgeladen werden

Der Kunde bekommt so direktes Feedback, kann seine Punkte auf einer Homepage pflegen, vergleichen, neue Trainingsprogramme runterladen usw.

Beide Firmen profitieren davon, weil sie direktes Feedback bekommen können, mit ihren Kunden in Kontakt bleiben und sie beständig mit neuen Produkten oder Dienstleistungen versorgen können

So können neue Marktsegmente erschlossen werden (Sportler für Microsoft, Videospieler für Nike)

Das Beispiel verdeutlicht, wie Open Enterprise einen Flaschenhals beheben kann – Probleme bei der Ideenfindung und Aktivierung können durch neuartige Partnerschaften profitabel behoben werden

Können Sie den Business Model Canvas näher erläutern?

weiter bitte….

Bin wieder verfügbar

Vielleicht hat mir die Telekom ja jetzt schon das DSL gekappt…

Der Canvas ist eine sehr einfache Methode, sich die unterschiedlichen Bereiche zu verdeutlichen, die ein erfolgreiches Geschäftsmodell braucht

Meinen Sie den Canvas von Alexander Osterwalder?

Ein Beispiel finden Sie hier: http://canvanizer.com/canvas/m1Idn2B98W0

Genau

Sie bieten großartige Gelegenheiten, den eigenen Innovationsprozess zu öffnen, und dabei die Probleme zu beheben, die ein Flaschenhals verursachen kann

Vielen Dank.

Ich danke Ihnen, Herr Hildebrandt, für Ihre Moderation, und den Gästen für Ihr Interesse